Gestern, am Sonntag, besuchte ich im Spitalhof in Leonberg eine grandiose Theatervorstellung. Das Stück hieß „Pest“ von Peter Höfer. Sein Stück spielt im Jahr 1634 mitten im dreißigjährigen Krieg. Es war eine düstere Zeit, die Not, Schrecken,

Krankheit und den unausweichlichen, immer zu frühen Tod mit sich brachte. Auch Leonberg wurde nicht verschont. Das Theaterstück wurde mit einem Film eingeleitet, in dem das Grauen der Pest in düsteren und apokalyptischen Bildern gezeigt wurde. In diesem Theaterstück sind die Bürger und Bürgerinnen gläubig und führen ein im großen und ganzen gottesfürchtiges Leben. Trotzdem bricht die Pest aus. Ist sie eine Strafe Gottes oder hat er mit ihr nichts zu tun? Diese Fragen stellen sich die Bürger.

Während sie nach der Antwort suchen und in Gebeten um Gnade bitten, geht der Tod um. Grausam schlägt er zu und holt sich seine Opfer. Wie geht man mit dem drohenden Tod um? Die einen stürzten sich in wollüstiges Treiben, die anderen versanken in Trübsal und suchten Trost in dem Rest ihres verbliebenen Glaubens. Als die große Pestwelle vorüber war und ein Häuflein übrig gebliebener Bürger zusammentraf, fragten sie sich: Hatte die Gnade Gottes sie verschont oder war es Glück? Ungeachtet dieser Frage keimte in ihnen der Willen weiterzumachen und sie schöpften wieder Hoffnung. Dies wurde durch die Schwangerschaft einer jungen Frau versinnbildlicht.

Die Schauspieler der Bühne 16 waren wieder großartig. Man merkte, wie stark sie sich mit ihren Rollen identifizierten. Besonders beeindruckend waren die ganz jungen Darsteller, die Kinder. Es war ein beeindruckender Theaterabend.