Guido Wolf

Am 16. Januar lud der Stadtverband der CDU die Bürger von Leonberg zu einem Neujahrsempfang in das Kirchen-Gemeindezentrum der evangelischen Kirche von Leonberg- Eltingen ein. Herr Guido Wolf, Spitzenkandidat der CDU, war als Gastredner eingeladen worden. Musikalisch untermalt wurde diese Veranstaltung von „Stadtkind“, einer jungen Band aus Leonberg.

Frau Kurtz (Mitglied des Landtages/Vorsitzende des CDU-Stadtverbandes) begrüßte die zahlreichen Besucher. Sie war erfreut sowohl über das große Interesse der Bürger wie auch darüber, dass Guido Wolf Zeit hatte, nach Leonberg zu kommen. Sie erinnerte uns daran, dass in acht Wochen Landtagswahlen sind. Sie sprach über die schwierige Situation, in der sich Deutschland und auch Baden-Württemberg befindet. 1 Million Flüchtlinge sind bereits in Deutschland. Davon hat Baden Württemberg 125.000 aufgenommen. Sie dankte Frau Fritz (Vorsitzende vom Arbeitskreis Asyl Leonberg) wie auch allen ehrenamtlichen Helfern und Helferinnen für ihren unermüdlichen Einsatz. Frau Kurtz meinte: “ Deutschland ist ein christlich geprägtes Land und hat deshalb die Verpflichtung, notleidende Menschen aufzunehmen.“ Doch mit der Unterbringung ist es nicht alleine getan. Die Flüchtlinge müssen hier integriert werden. Das kostet viel Geld. Die Grünen schieben diese Aufgabe auf die Kommunen. Für Frau Kurtz ist es wichtig, dass alle gleich behandelt werden und die hier lebenden Menschen nicht benachteiligt werden. Zum Schluss ihrer Grußrede wünschte sie uns allen ein gutes neues Jahr.

Dann trat der mit Spannung erwartete Guido Wolf auf. Sein Markenzeichen: Große dunkelrandige Brille und ein verschmitztes Lächeln. Nach den üblichen Grußworten begann er seine Rede: „Der Start dieses neuen Jahres war nicht besonders gut. Was bringt es noch “ Zum einen die Erhöhung des Kindergeldes, der Rente und günstige Benzinpreise. Zum anderen die Erhöhung der Krankenkassenbeiträge und höhere Postgebühren. Laut einer Umfrage sehen die befragten Menschen dem Jahr 2016 pessimistisch entgegen. Primär haben sie Angst vor Terror und Furcht vor den Folgen der Flüchtlingspolitik. Beides, Angst und Furcht, sind schlechte Ratgeber. Ein Mittel dagegen sieht er in einer ausführlichen und ehrlichen Informationspolitik über alle Vorgänge, seien sie positiv oder auch negativ.

Zur Flüchtlingspolitik sagte er folgendes: “Der Flüchtlingsstrom ist eine historische Herausforderung, die gemeistert werden muss.“ Er meinte, dass eine Partei, die ein „C“ in ihrem Namen hat, die humanitäre Pflicht hat, Menschen zu helfen, die ihre Heimat wegen Krieg, Terror, und Verfolgung verlassen müssen. Doch er betonte auch, dass man keine falschen Anreize geben solle. Er forderte sowohl eine schnelle Umstellung auf Sachleistungen wie auch eine schnelle und konsequente Abschiebung von Flüchtlingen, die kein Asylrecht haben. Damit eine Integration gelingen kann, müssen die Flüchtlingszahlen reduziert werden. Sonst würde unsere Bevölkerung überfordert werden. Denn auch hier leben Menschen, die sich zur Decke strecken müssen und nicht auf Rosen gebettet sind.

Die grauenhaften Übergriffe in Köln in der Silvesternacht hält er für eine Zeitenwende. Er meint, die Stimmung in der Bevölkerung hat sich jetzt geändert. Die Sorge, ob wir noch so leben können wie bisher und ob wir durch neue Kultureinflüsse beschränkt werden, macht sich breit. Guido Wolf betont, dass kriminelle Handlungen dem Asylrecht entgegen stehen. Hier muss eine schnelle Abschiebung in die Heimatländer erfolgen. Er überrascht seine Zuhörer mit seiner Aussage, dass diese schwierige Situation auch eine gute Seite habe: Sie sorgt für eine Renaissance der Nachbarschaft und der Familie. Die Menschen wollen wieder näher zusammenrücken.

Mit diesen Worten leitete er auf sein nächstes Anliegen über, die Familienpolitik: Die CDU will die Familien fördern. „Die Familie soll über die Familie entscheiden und nicht der Staat!“ fordert er. Nur womit er die Familie fördern will, sagt er nicht so genau.

Stattdessen leitet er auf sein nächstes Thema, die Sicherheit in Baden Württemberg, über: Er meint, dass die Bürger Angst vor Terror und inneren Unruhen haben. Seiner Auffassung nach muss die Polizei eine Chance haben, stark zu sein. Dies gelingt nur, wenn die Politik hinter der Polizei steht und sie besser ausgerüstet wird. Die Sicherheit der Bürger muss Priorität 1 sein. Sie kann man nur mit einer starken Polizei garantieren.

Schon geht’s zum nächsten Punkt, der Bildungspolitik. Natürlich sieht er auch hier einen Nachholbedarf. Er möchte die Realschulen wieder fördern, die Qualität der Gymnasien steigern und die Sonderschulen mit ihren besonderen Aufgaben erhalten. Ein Freund der Gemeinschaftsschulen ist er nicht, doch sie werden bei ihm nicht geschlossen. Aber es gibt auch keine neuen. Haupt- und Werkrealschulen sollen als Verbundschulen weiter existieren. Fast beschwörend erklärt er uns:„Was ist das für ein Geschenk, dass die Menschen verschiedenartig sind. Jeder hat Talente, die gefördert werden müssen. Der Mensch fängt nicht erst beim Abitur an! “ Aus diesem Grund brauchen wir die unterschiedlichen Schularten, meint er.

Mit den Worten  „unser Duales Bildungssystem ist ein wahrer Exportschlager“ (das von der jetzigen Regierung vernachlässigt wird), marschiert er gerade geradewegs zum nächsten Thema, der Wirtschaft. Er versichert uns, dass Baden Württemberg ein „Mittelstandsland“ ist. Dann schwärmt er von Lothar Spät – möchte er in seine Fußstapfen treten?  Dieser frühere Ministerpräsident kam jeden Tag mit 10 neuen Ideen ins Präsidium. Heute ist davon nichts mehr zu spüren. Er möchte das ändern und unter anderem die „digitale Revolution“ vorantreiben. Jeder muss auf ein schnelles Internet zugreifen können.

Mit der Verkehrspolitik der Grünen ist er auch nicht zufrieden. Statt ständig neue Fahrradwege anzulegen, sollte man vielleicht ein ausgeglichenes Verkehrsnetz anstreben. Er möchte selber entscheiden, mit welchem Verkehrsmittel er sich fortbewegt und nicht von der Regierung erzogen werden. Somit war dieses Themen auch abgehakt worden.

Faßt man die ganzen Punkte, die er mit viel rhetorischem Geschick und Witz vorgetragen hat, zusammen, so kann man zu folgendem Ergebnis kommen:Guido Wolf bekennt sich zu einem sicheren Baden-Württemberg, zu familienfreundlicher Politik, zu einer qualitativ hochwertigen Bildung und zu einem wirtschaftlich starken Baden-Württemberg. Doch wie er seine Ziele genau umsetzen will, verschwieg uns leider Herr Wolf.