Am letzten Wochenende habe ich im Discounter Kaufland folgende Entdeckung gemacht: Halloween- und Weihnachtsartikel wurden in dicht gegenüberliegenden Regalreihen angeboten. Es so aus, als ob man hier Halloween mit dem christlichen Weihnachtsfest gleichstellt hat.
Hier wurden jegliche Grenzen der Pietät überschritten.
Auch wenn es anscheinend wenigen bekannt ist: In erster Linie ist doch der 31. Oktober der Reformationstag ein Feiertag der evangelisch-lutherischen Kirche. Im Jahr 1517 soll Martin Luther 95 Thesen an die Türe der Schlosskirche in Wittenberg geschlagen haben. Mit dieser Aktion wollte er die Kirche zwingen, zu ihrem Ursprung zur Botschaft des neuen Testamentes wieder zurückzukehren.
Halloween hat einen keltischen Ursprung. Das Wort Halloween stammt von dem Begriff „All Hallows Evening“(dem Abend vor Allerheiligen). Auch hier handelt es sich um einen christlichen, diesmal um einen katholischen Feiertag. Doch sein wirklicher Ursprung, auf den der Halloween-Brauch fußt, basiert auf dem keltischen „Samhain“, einem Neujahrstag. Die Kelten glaubten, dass sich an diesem Tag sich die Welten der lebenden und der Toten zusammenträfen und sich vermischten. Um den Toten oder den Geistern zu entkommen, verkleideten sich die Menschen mit schaurigen Kostümen und rannten Lärmmachend durch die Straßen. Diesen Kult übernahmen die Römer und integrierten ihn in ihre Feiertage. So kam er auch nach Irland und wurde von irischen Auswanderern Mitte des 19. Jahrhunderts (1840er Jahren) in die USA gebracht. Hier wird er natürlich nur noch mit viel Tamtam gefeiert wird. Seit einigen Jahren ist er auch bei uns gelandet.
Auch wenn dieser „Brauch“ vielleicht spektakulär ist, sollte er unseren Reformationstag nicht verdrängen.
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