Gestern, am 8. August hat sich der  OB-Kandidat der SPD, Martin Kaufmann, in Leonberg-Eltingen, im alten Rathaus vorgestellt.

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Es kamen so viele interessierte Besucher, dass die normale Bestuhlung nicht ausreichte und fleißige Helfer noch etliche Stühle aus dem Nebenzimmer holen mussten.
Pünktlich um 19.30 Uhr trat Herr Kaufmann auf. Seinen Vortrag begann mit einem kurzen Lebenslauf:Vor 53 Jahren ist er in Nordrhein-Westfalen geboren. Nach seiner abgeschlossenen Lehre als Bürokaufmann musste er zur Bundeswehr. Dort verbrachte er 6 Jahre. Später holte er seinen Realschulabschluss auf einer Abendschule nach und studierte anschließend auf einer Fachhochschule Sozialrecht. Er arbeitete in der Verwaltung in Goslar  und als Kämmerer in der Gemeinde Tuningen (Schwarzwald-Baar-Kreis)t. Seit 2001 ist Kaufmann in der SPD. 2007 wurde er zum Bürgermeister der Gemeinde Rudersberg gewählt und 2015 erneut im Amt bestätigt. Seit 2009 ist er im Kreistag Rems-Murr und seit 2011 Fraktionsvorsitzender der SPD-Fraktion. Zusätzlich kamen noch Dozententätigkeiten im Bereich Wirtschaftslehre, Steuerrecht usw. dazu.

Schwierige Verkehrssituation

Nach dieser Einführung erzählte er uns, was ist hier in Leonberg alles „schief gelaufen“ ist und was er verbessern möchte.
Als Erstes nahm er sich unsere Verkehrssituation vor. Er ist der Meinung, dass Leonberg diese Problematik nicht alleine lösen kann. Die Stadt brauche Mitstreiter. Zusammen mit Gerlingen, Ditzingen und Rutesheim müssen Maßnahmen für eine besseren Verkehrspolitik erarbeitet werden, denn es gehe um die Gesundheit des Bürgers und die ist durch das Grundgesetz
geschützt. Hier in Leonberg hat sich diesbezüglich wenig getan. Er beteuerte, dass er in Leonberg etwas bewegen will. Sein Durchsetzungsvermögen, das er in Rudersberg gezeigt hat, wird er auch hier in Leonberg einsetzen. Er meinte: „Bei seiner Politik steht der Mensch im Mittelpunkt. Die Stadt ist das „Wohnzimmer“ einer Kommune. Die Bürger müssten ihre Stadt gestalten und nicht die Regierung.“

Es fehlt ein gemeinschaftliches Engagement.

Martin Kaufmann stellte fest, dass in Leonberg zwar viel laufe, aber es fehle ein gemeinschaftliches Engagement. Die Bürger sollen bei Entscheidungen mit eingebunden werden. Hier muss ich einhaken, denn diese Möglichkeit des Mitwirkens haben die Bürger bereits. Wir haben hier in Leonberg eine sehr gut funktionierende Agenda 21. Die dazu gehörende Sparte „Stadtumbau Leonberg“ Mitte ist hier sehr aktiv.

Krankenhausplanung

Dann kam er auf die Krankenhausplanung auf dem Flugfeld in Böblingen zu
sprechen. Er glaubt, dass das Leonberger Krankenhaus geschlossen wird, wenn dieser große Krankenhauskomplex ein paar Jahre steht. Er möchte es erhalten, denn für ihn ist die Gesundheit der Bürger wichtig.

Wichtig ist Transparenz in der Stadtpolitik.

Für Martin Kaufmann ist eine hohe Transparenz in der Stadtpolitik wichtig. Er findet, dass zu viele Entscheidungen hinter verschlossenen Türen getroffen werden.
Wenn er zum OB gewählt werde, wird es mehr öffentliche Beratungen und Bürgerbeteiligung geben. Die Bürgervereine in die sollten in die Haushaltsberatungen eingebunden werden. Auch hier muss ich wieder einmischen: Wir haben sehr
viele öffentliche Sitzungen der Planungs-, Finanz- und Sozialausschüsse.
In ihnen wird sehr ausführlich über die anfallenenden Themen
diskutiert. Interessierte Bürger können diese Sitzungen besuchen und
sich über die Arbeit der Gemeinderäte informieren.

Chefsache

Herr Kaufmann erklärte uns, dass er den Verkehr, die Wirtschaft und die Feuerwehr zur Chefsache machen will. Der Ausbau vom Glasfasernetz, die Voraussetzung für ein schnelles Internet, ist für ihn sehr wichtig. In spätestens 10 Jahren soll in jedes Haus eine Glasfaserleitung führen. Auch möchte er die Wirtschaftsförderung intensivieren.

Die Finanzlage

Die Finanzlage in Leonberg sieht nicht rosig aus. Leonberg habe kein
Einnahme- aber ein Ausgabeproblem. Als eine unglückliche Entscheidung bezeichnete er den teuren Saunabau.

Beleben des Marktsplatzes

Dann bemängelte er die Öffnungszeiten des alten Rathauses am Marktplatz.
Er ist zu oft geschlossen; mit einer Schaltuhr könnte man dies ändern.
Auch sollte Marktplatz belebt werden. Mehr Märkte, längere Öffnungszeiten der Lokale wären eine Möglichkeit. Auf die dort wohnenden Bürger nimmt er anscheinend keine Rücksicht.

Mangelnde Sauberkeit

Um sie zu bekämpfen möchte er auf dem Bauhof eine „Kolonne grün“ für die Grünanlagen und eine „Kolonne schwarz“ für die Straßen einführen. Dann braucht man einen  Pflegeplan und eine neue Straßengestaltung. Er bemängelte :“Grün fehlt in Leonberg total“. Möglich wäre eine Begrünung durch Ehrenamtliche vor. Weder eine Verkleinerung des Leo-Bades noch eine Bebauung des Stadtparks kommt für ihn in Frage. Natürlich möchte er auch bezahlbaren  Wohnungen schaffen. Wo er die Gründstücke hernehmen will, wusste er noch nicht.

Leonberg fehlt ein Konzept

Er meinte: “In Leonberg fehlt ein Konzept. Hier muss eine
Planungswerkstatt her. “Man muss das Potential, das in Leonberg steckt,
nutzen. Er betonte:“ „Leonberg muss einen Namen bekommen und nicht nur
durch das Leonberger Verkehrs-Dreieck bekannt sein“.
Herr Kaufmann hat uns zwar erzählt, was er alles ändern möchte, aber
nicht wie er das alles finanzieren wird. Dann kommt noch der Faktor
Bürger. Auch haben die hier lebenden Menschen viele Möglichkeiten, sich
in die Stadtpolitik einzubringen. Doch die wenigsten sind daran
interessiert. In den öffentlichen Sitzungen des Gemeinderates sitzen nur
eine Handvoll Bürger und weniger. Wie wollen Sie dieses Verhalten ändern?