Fotocollage aus drei Bildern

In Leonberg ist seit längerer Zeit das Fair Trade Fieber ausgebrochen. Alle Bürger sollen nach Möglichkeit immer nur „faire“ Ware kaufen. Aber ist das wirklich sinnvoll? Ich finde nicht. Für mich ist diese Aktion, so wie sie betrieben wird, nur ein Mittel, um sein „Konsum-Gewissen“ zu beruhigen.

Fair Trade Produkte

Die Produkte aus dem Fairen Handel haben einen sehr weiten Weg hinter sich. Es werden große Mengen von Treibstoffen (Kerosin, Benzin, Diesel usw.) für ihren Transport benötigt. Inzwischen wird nicht nur fairer Kaffee und faire Schokolade angeboten, sondern auch Produkte, die auch in unserer Umgebung hergestellt werden. Ein Beispiel hierfür sind die fair gehandelten Blumen. Es gibt heutzutage genügend Blumenfelder, auf denen Sie sich selber einen Strauß pflücken können (und Ihn natürlich auch bezahlen). So müssen Sie weder die von holländischen Unternehmen in großen Massen gezüchteten Blumen kaufen, noch die, die fair produziert werden. Beide Produktionen verbrauchen viel Wasser, das eigentlich die dort lebende Bevölkerung braucht. Das Gleiche gilt auch für viele andere Produkte. Einerseits ist Fair Trade eine gute Sache. Viele Erzeugnisse, die dieses Etikett des Fairen Handels tragen, sorgen für eine gerechte Bezahlung ihrer Produzenten. Andererseits ist hier inzwischen eine richtige Industrie entstanden, die für den Konsumenten unüberschaubar ist. Inzwischen gibt es viele „Mischprodukte“, bei denen ein Nachweis einer hundertprozentigen fairen Herstellung kaum möglich ist. Am 5. Oktober 2014 wurde von „Zeit online“ folgendes berichtet: …“Auf dem Etikette werde nicht erwähnt, dass die faire Wäre im Erzeugerland mit der konventionellen Wäre vermengt würde. Ein solcher Mengenausgleich sei zwar erlaubt, müsse in Deutschland aber auf dem Etikett vermerkt sein. Das sei bei dem untersuchten Produkt nicht der Fall gewesen.“ (http://www.zeit.de/wirtschaft/2014-10/fair-trade-etikettenschwindel).

Produkte aus heimischer Produktion

Das zeigt, dass man auch hier vorsichtig sein sollte. Viele Produkte, die im Fairen Handel angeboten werden, werden auch von heimischen Landwirtschaftlichen Betrieben produziert. Ein gutes Beispiel ist hier der Honig. Wir haben hier in unserer näheren Umgebung Imker, die auf dem Wochenmarkt ihren Honig verkaufen. Er hat eine Prüfnummer, die seine Qualität garantiert. So konnte ich dort vor zwei Wochen einen Honig aus Thüringen kaufen. Er wurde von einer Unternehmung (Rosemarie Reibet) angeboten. Sie stellt auch die unterschiedlichsten Marmeladesorten (Gsälz) her. In unmittelbarer Nachbarschaft wurde an einem weiteren Stand Honig aus Baden-Württemberg angeboten. Es gibt unzählige einheimische Imker. Da muss man nicht Fair Trade Honig kaufen. Das gleiche gilt für Wein, Seife und Kleidung. Wir haben inzwischen einige kleinere Firmen, die ihre Ware hier in Deutschland produzieren und ihre Rohstoffe sehr verantwortungsvoll aussuchen. Diese Unternehmen sollten primär unterstützt werden, denn sie zahlen ihren Mitarbeitern akzeptable Löhne (über dem Mindestlohn).

Fazit

Zusammenfassend kann man sagen: Fair Trade ist eine gute Aktion, wenn alle Bestandteile der angebotenen Artikel aus dem Fairen Handel kommen. Doch sollte man nur Artikel aus dem fairen Handel beziehen, die nicht auch hier angebaut oder hergestellt werden können. Denn bei allem Wunsch, andere zu unterstützen, sollten wir auch an die Umwelt denken.