Ich habe mir lange überlegt, ob ich diesen Artikel schreiben soll. Doch ich musste in letzter Zeit Beobachtungen machen, die ich mir Sorgen bereiten. Das alltägliche Miteinander hat durch die ganzen Corona–Maßnahmen seltsame und unschöne Züge angenommen.

Leonberg

Natürlich erzeugen die neuen und verschärften Regelungen, die wir einhalten müssen, keine Glücksgefühle. Ich glaube auch nicht, dass alle Verbote Sinn machen, aber wir können nichts daran ändern. Das ist aber keine Rechtfertigung für intolerantes und teilweise beleidigendes Verhalten. So habe ich Szenen in Einkaufszentren und Supermärkten beobachtet, die mich erschreckt haben: Kunden/innen, deren Maske leicht verrutscht iwar, wurden mit bösen Blicken abgestraft oder unfreundlich zurechtgewiesen. Hatte ein Kunde/in vielleicht gedankenverloren vergessen, die Maske gleich beim Eintritt in ein Geschäft, Maske anzulegen, wurde er/sie mit einem nicht zu akzeptierenden Vokabular auf sein/ihr Vergehen hingewiesen. Das Gleiche passierte, wenn der Abstand in einer Schlange vor der Kasse nicht exakt eingehalten wurde.
Die Auffordeung unserer Politiker – die auch mithilfe von Lautsprechern in Geschäften verbreitet wird – dass man auf sich gegenseitig „achten“ soll, betrachten anscheinend einige Bürger/innen als eine Anweisung zur gegenseitigen „genauen Beobachtung“. Als ich einen Bürger, der ein Papiertaschentuch in einem Einkaufszentrum einfach auf den Boden fallen ließ, darauf aufmerksam machte, dass er etwas „verloren habe“, wurde ich angegiftet, dass mich das nichts angehe. Hier gilt die „Achtsamkeitsregel“ (auf sich gegenseitig aufzupassen) wohl nicht mehr.

Wo bleibt das respektvolle und verständnisvolle Miteinander?

 

Nasen- und Mundschutzmaske

Ein zweites großes Problem ist die Entsorgung der Einwegmasken. Sie landen neben dem ganzen anderen Müll in der Umwelt. Diese Masken bestehen zum großen Teil aus Polypropylen (Kunststoff, der sich nicht zersetzt). Wenn Sie nicht entsorgt werden, zerbröseln sie im Laufe von Jahrzehnten zu Mikroplastik und gelangen in dieser Form sowohl ins Grundwasser wie auch, wie man inzwischen weiß, in die Meere.

Deshalb bitte ich Sie: Werfen Sie die benutzten Einwegmasken zu Hause in den Restmüll. Umweltfreundlicher wäre das Tragen von Stoffmasken. Es gibt im Internet genügend Anleitungen, wie Sie sie selbst nähen oder basteln können.