Altstadt Leonberg

Am 22. September rief die EU zum zwölften Mal zu einem autofreien Tag auf. Seit 2002 ruft die EU ihre Bürger einmal im Jahr zu einem autofreien Tag auf. Die Idee zu dieser Aktion kam 1998 aus Frankreich. Vier Jahre später griff die Eu-Kommission diese Idee auf und machte daraus eine Europäische Aktion. Zwischen dem 16. und dem 22. September wird jedes Jahr zu einem autofreien Tag aufgerufen. Leider wird dieses Unterfangen von der Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland boykottiert – nur fünf Städte hatten sich an der Aktion beteiligt. Im Gegensatz zu uns machten die Österreicher, Spanier, Ungarn und Italiener bei diesem Umweltprojekt mit. Unsere Autolobby scheint so übermächtig zu sein, dass sie den Verstand unserer Politiker (jeglicher Couleur) blockieren.

Kommen wir jetzt zu Leonberg. Was passierte hier am 22. September? Nichts. Dabei sitzen Vertreter der Grünen Partei im Gemeinderat. Zusätzlich haben wir eine „RADL-Gruppe“, die sich für die Bequemlichkeiten der Fahrradfahrer einsetzt. Auch unsere Oberbürgermeister sorgen sich um das Wohl der Fahrradfahrer und lassen überall Radwege anlegen. Warum haben sie ihn nicht in Leonberg bekannt gegeben? Warum sah man keine Plakate, die dazu aufriefen, das Auto am 22. September stehen zu lassen? Wird „Umweltpolitik“ nur dann betrieben, wenn ein Titel (z.B. Fahrrad freundliche Stadt) herausspringt? Nicht einmal der BUND Leonberg und der NaBu Leonberg oder die Arbeitsgemeinschaft Verkehrslärm Region Leonberg (AGVL) haben die Gelegenheit genutzt, sich mit Hilfe von wirkungsvollen Aktionen als echte Umweltschützer zu präsentieren. Was macht unsere lokale Presse, die Leonberger Kreiszeitung? Auch nichts. Warum hat sie nicht diesen von der EU-Kommission eingeführten autofreien Tag so beworben, wie sie die Leonberger Autoschau oder andere Unterhaltungsveranstaltungen ins „Rampenlicht rückt“? Dabei dachte ich immer, dass die Aufgabe der Presse darin besteht, wichtige Informationen an ihre Leser weiterzugeben.

Am 22. September hätte die Stadt Leonberg die Möglichkeit gehabt, sich als eine umweltbewusste Stadt zu präsentieren. Leider wurde sie nicht genutzt.