Mehrfach wurde schon in der Leonberger Kreiszeitung darüber berichtet, dass in Leonberg mehr Wohnraum benötigt wird. Ein Grund hierfür ist natürlich der unerwartete Anstieg von Neubürgern.

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Hinzu kommt, dass der soziale Wohnungsbau ein nicht gerade bevorzugtes Projekt in Leonberg war. Jetzt wird fieberhaft an der Bereitstellung von Wohnungen gearbeitet. Es soll gebaut, umgebaut und angemietet werden.

Die Stadtverwaltung spricht von einer Nachverdichtung in Gebieten mit einer lockeren Bebauungsdichte. In einer Unterlage der Stadtverwaltung, die Wohnraum-Potentiale genannt wird,  werden einzelne Wohngebiete besprochen. Hier wird unter anderem auch der Ausbau von Dachgeschossen ins Gespräch gebracht. Grundsätzlich ist dieser Gedanke sicher richtig. Aber haben die Planer auch darüber nachgedacht, wo sie die Stell- und Parkplätze für diese Wohnungen herbekommen? Denn die meisten der zukünftigen Mieter werden über kurz oder lang mindestens ein Auto besitzen. Wir haben jetzt schon zu wenig Parkmöglichkeiten in der Stadt. Dieses Manko wird durch solche Maßnahmen verstärkt. Das heißt, die Stadt muss in den Stadtteilen Parkhäuser bauen und diese Parkplätze an die Anlieger vermieten.

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Eine Wohnraum-Nachverdichtung ist ja nur möglich, wenn unbebaute Flächen (zum Beispiel Gärten) bebaut werden. Das heißt, es verschwinden noch mehr Grünflächen. Der Lärmpegel in diesen Gebieten steigt an. Je mehr Bewohner in einer Stadt leben, desto höher steigt der Verkehr. Das heißt die Staus, die jetzt schon die Stadt belasten, werden noch häufiger werden und die Abgase werden noch mehr die Luft belasten. Wie wird die Stadtverwaltung dieses Problem lösen? Eine Möglichkeit wäre ein vollkommen neues Buslinien-Konzept. Wesentlich günstigere Bustarife und mehr Direktlinien. Aber da  der Stadtbus – eine wirklich gute Idee – nicht angenommen wurde, scheinen die Menschen hier auf ihr Auto nicht verzichten zu wollen. Das heißt, die Stadtverwaltung muss ein neues Verkehrskonzept entwickeln. Wie wäre es mit einer Zone 30 in der ganzen Stadt? Mit etwas gutem Willen wäre das sicher möglich.

Fazit: Hier gibt es noch viel zu tun. Und das bitte, bevor die Wohnraum-Nachverdichtung in Angriff genommen wird.