Die Mehrheit des Gemeinderates hat sich für „Wasserspiele“ vor dem neuen Rathaus ausgesprochen. Dieses Deko-Objekt soll circa 60.000 € kosten. Hätte man diese Summe nicht besser investieren können? Leonberg schiebt nicht nur einen riesigen Schuldenberg vor sich her, sondern hat wichtige und kostenaufwendige Aufgaben zu bewältigen:

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Es müssen viele Sozialwohnungen gebaut werden. Denn zum einen warten mehr als 300 Haushalte auf eine Sozialbauwohnung, zum anderen müssen Flüchtlinge Wohnungen bekommen. Seit geraumer Zeit wissen die Stadtverwaltung und der Gemeinderat, dass das Leobad saniert werden muss. Im November stand die Summe von 14 Millionen Euro im Raum. Jetzt spricht man von ungefähr um 10 Millionen Euro. Das ist ein Betrag, der nicht aus der Portokasse beglichen werden kann. Warum braucht das Freibad so eine aufwendige Sanierung? Wurde es nicht richtig gewartet ? Nun muss das Versäumte auf einen Schlag nachgeholt werden. Doch wie soll das die Stadt finanzieren? Wie ich gehört habe, steht sogar eine Verkleinerung der Liegefläche oder/ und der Wasserfläche im Raum. Aber verliert das Freibad damit nicht auch seine Attraktivität? Bis jetzt soll es ja attraktiver als jedes andere Bad der Region sein.

Seit Jahren bittet die Bürgergemeinschaft Leonberg-Ramtel die Stadtverwaltung, den unteren Weg über die Autobahntrasse (Von der Egerländer Straße zum Sonnenscheinweg) mit ein bis zwei Straßenlaternen zu versehen. Er ist eine wichtige Verbindung zwischen der Stadtmitte und dem Ramtel und wird sowohl von vielen Senioren wie auch Schülern benutzt. Im Winter läuft man im Dunkeln über diesen Weg – eine Zumutung für den Bürger. Aber für diese Wegbeleuchtung hat die Stadtverwaltung kein Geld. Die Bürger im Ramtel scheinen diese Investition nicht wert zu sein.

Ein großes Problem ist auch die mangelnde Sauberkeit in Leonberg. Müll wird wie Konfetti in der Umgebung verteilt. Die Stadtverwaltung reagiert sehr verhalten. Die wenigen Außendienstmitarbeiter des Ordnungsamtes haben einfach keine Möglichkeit, überall zu sein. Hier müsste das Personal drastisch aufgestockt werden. Aber hierfür scheinen die Finanzmittel zu fehlen. Lieber investiert man in Prestigeobjekte, wie in „Flaniermeilen“, in eine Sauna mit einer hochsitzartigen Architektur  oder in Wasserspiele.