Heute habe ich mir während eines wunderschönen Spaziergangs rund um die Stuttgarter Parkseen zu unserer jetzigen Zeit, die vom Corona-Pandemie beherrscht, wird, einige Gedanken gemacht: Folgende Punkte bereiten mir Sorge:

Vorverurteilung von Menschen

Mir missfällt sehr, dass Menschen, die eine andere Meinung haben als die Allgemeinheit oder „neudeutsch“ Mainstream, als Verschwörungstheoretiker oder gar als rechtslastig bezeichnet werden. Jeder hat das Recht auf seine Meinung. Dass diese ganzen Maßnahmen, nach denen wir uns richten sollen, hinterfragt werden, ist natürlich und nötig. Unsere Politiker müssen uns „Rede und Antwort“ stehen, wenn sie uns diverse Beschränkungen, wie zum Beispiel Einschränken des Demonstrations- und Versammlungsrechts auferlegen.
Auch bei Medizinern gibt es unterschiedliche Meinungen über die Maßnahmen, die wegen des Coronavirus unternommen werden. Doch die, die das jetzige Handeln für falsch oder nicht effektiv genug halten, kommen in den zahlreichen Talkshows nicht zu Wort. Warum nicht? Ihre Kommentare kann man nur im Internet nachlesen. Dieses Verhalten der öffentlich-rechtlichen Medien macht viele Menschen misstrauisch – und das zurecht. Demokratie lebt von unterschiedlichen Meinungen und Diskussionen. Wo bleiben sie?

Solidarität

Die Solidarität wird von allen Medien jetzt „so groß geschrieben“. Doch sind wir wirklich solidarisch? Dass das einige gleichgesinnte Gruppen untereinander sind, ist sicher richtig, aber ich halte die allgemeine Gesellschaft nicht für solidarisch. Hilfsbereite Menschen gibt es immer; doch jetzt, da ihre Hilfe noch wichtiger ist als sonst, fallen sie auf. Hamsterkäufe (von Hygieneartikeln, Mehl, Hefe usw.) zeigen, dass unsere Mitmenschen nicht solidarisch sind. Auf Spazierwegen im Wald und in Naherholungsgebieten benutzen viele Fahrrad- und Pedelecfahrer die Fußwege als Rennstrecke und meinen, wir Fußgänger müssten zur Seite springen. Ein solidarisches Verhalten würde das nicht zulassen. Das Nichteinhalten von Abstandsregeln – das kann man dort beobachten, wohin sich keine Ordnungskräfte verirren – hat mit Solidarität nichts zu tun. Ich kann nur feststellen, dass der Mensch im Allgemeinen sich während der Corona-Pandemie nicht geändert hat.

Konsumzwang

Jetzt habe ich noch ein ganz anderes Thema: Konsumzwang. Vor der Coronavirus-Pandemie war das Lieblingshobby vieler Menschen, das Shoppen. Es wurden endlos Dinge und Kleidungsstücke gekauft, die extrem preisgünstig waren. Meist landete diese Waren nach kurzer Zeit im Müll. Deshalb wachsen die Müllberge ins Unendliche. Doch die wenigsten bedenken, dass diese achtlos weggeworfenen Produkte aus Rohstoffen erzeugt wurden, deren Gewinnung gewaltige Umweltschäden, Armut und auch Kriege verursachen.
Durch den Log-down entstand eine Zwangspause, in der mancher/e Bürger/in feststellen konnte, dass er/sie auch ohne „Shoppingtouren“ leben kann. Durch die eingeschränkte Bewegungsfreiheit, hat sich sogar in einigen Gebieten die Luft verbessert und die Natur “erholt“. Sollte man nicht diesen Zustand fördern und in Zukunft nachhaltiger agieren?
Ein gutes Essen, ein Theater- oder Kinobesuch sollten doch mehr Wert sein als irgendwelche Billigprodukte, die nach kurzer Zeit im Müll landen. Gönnen Sie sich statt einer Shoppingtour einen Friseurbesuch oder eine entspannende Massage. Besuchen Sie Vorträge und Kurse, in denen Sie etwas Neues erleben, genießen Sie Spaziergänge in Parkanlagen und unseren Erholungsgebieten. Ich versichere Ihnen, davon haben Sie viel mehr als von dem Anhäufen unsinniger schnelllebiger Produkte.

Fazit

Die Corona-Pandemie hätte man eigentlich dazu nutzen können, um Pläne für ein nachhaltiges Verhalten der Gesellschaft und vor allem der Politik zu fördern. Das heißt mehr Bewusstsein für Natur, Umwelt, Bildung und soziales Miteinander zu schaffen. Anstatt einen „Kampf“ gegen vermeintliche Verschwörungstheoretiker und andere politische Randgruppen zu entfachen, sollten unsere Politiker lieber lernen zuzuhören, und uns für ihre oft undurchsichtigen Entscheidungen genauestens zu erklären.
Leider ich habe das Gefühl, dass sich wieder einmal nichts ändern wird.