Altstadt Leonberg

Am 26. 11. 2015 lud die Stadtverwaltung Leonberg ihre Bürger zu einem Informationsabend mit dem Thema Lärmaktionsplan Leonberg ein. Dieses Angebot wurde von vielen Lämgeschädigten angenommen. Als Fachleute hatten sich Vertreter der Firma SoundPLAN, die mit den Berechnungender Lärmdaten beauftragt wurde, zur Verfügung gestellt. Sie berichteten uns ausführlich über die Vorgehensweise bei den Berechnungen und stellten uns ihre Ergebnisse vor. Hier mussten wir, die Zuhörer, leider feststellen, dass Theorie und Praxis doch weit voneinander entfernt sind: das heißt, die Lärmspitzen werden nicht berücksichtigt, sondern es wird ein Durchschnittswert genommen. Wir leiden aber auch  unter den Geräuschpegelspitzen.
Eine große, wenn nicht die größte Problemzone ist der Bereich der Graben- und Feuerbacher Straße. Hier fahren nach wie vor eine endlose Zahl von Pkws und Lkws durch. Die Anlieger leiden schwer unter dieser Situation. Natürlichgiibt es  in ganz Leonberg ähnliche Problemzonen: z. B. im Ramtel, (die neue Ramtel Straße und Breslauer Straße) oder in Höfingen (hier vor allem Ditzinger Straße) und in Gebersheim. Viele dieser betroffenen Lokalitäten werden im Leonberger Lärmaktionsplan gar nicht ausgewiesen. Hier werden die Bürger aufgefordert, mithilfe ihrer Stellungnahmen, die nach Möglichkeit schriftlich eingereicht werden sollen, nachzuarbeiten.

So weit, so gut. Doch werden unsere Einwendungen auch wirklich berücksichtigt? Dass Herr Geissel, der diesen Abend hervorragend moderierte und Herr Rosenbauer (Stadtentwicklung und Umweltplanung) unsere Anliegen und Vorschläge ernst nehmen, glaube ich sofort. Doch wie ist es mit unseren Bürgermeistern aus? Wir konnten sie leider nicht fragen, da es keiner von ihnen für nötig hielt, an dieser wichtigen Veranstaltung teilzunehmen. Über ihre Abwesenheit waren die anwesenden Bürger tief enttäuscht. Wir haben nun das „Glück“, in Leonberg drei Bürgermeister zu haben. Doch wenn es darauf ankommt, scheint keiner von ihnen für die Bürger Zeit zu haben. Zum Agendafest – das eine erbauliche und harmonische  Veranstaltung war – kamen alle drei Bürgermeister und mischten sich gut gelaunt unter „das Volk“. Jetzt bei dieser Veranstaltung, bei der man ihnen vielleicht etwas unangenehme Fragen gestellt hätte, war keiner da. Wie soll das der Bürger deuten? Man könnte dies als mangelndes Interesse für dieses Thema Lärmaktionsplan auslegen. Dabei sind dieser Plan und vor allem der daraus folgende Maßnahmenkatalog immens wichtig für die hier lebenden Menschen. Beide Faktoren entscheiden über die zukünftige Lebensqualität in dieser Stadt. Leonberg ist stolz, eine FairTrade-Stadt zu sein, sie will eine Kulturstadt sein und sie ist eine fahrradfreundliche Stadt. Aber was nützt das alles, wenn die hier lebenden Bürger ihre Gesundheit aufgrund des ständig steigenden Lärms verlieren?
Wir brauchen Bürgermeister, die hinter ihren Bürgern stehen und ihre Belange gegenüber dem Regierungspräsidium engagiert vertreten.