Die Freien Wähler hatten zu einem gigantischen Neujahrsempfang in die Stadthalle eingeladen.

Stadthalle Leonberg

Die zahlreichen Besucher waren sicher auf den Trigema-Chef, Herrn Grupp, neugierig. Doch bevor er seinen Auftritt hatte, kamen noch viele andere Redner zu Wort. Zu Ihnen gehörte Herr Oberbürgermeister Cohn. Seine Grußworte waren allgemein gehalten und recht belanglos. Natürlich wünschte er uns allen ein gutes Neues Jahr. Er sprach von der Herausforderungen, die das neue Jahrzehnt mit sich brächte, wie der digitale Wandel und seine Folgen und der Kampf für die Demokratie. Er war sichtlich erleichtert, dass im Gemeinderat in Leonberg keine Vertreter der AfD sitzen.

Der nächste Grußredner war der Landrat, Herr Roland Bernhard. Er versicherte uns, dass der Standort des Kreiskrankenhauses in Leonberg sicher sei. Er würde es gerne sehen, wenn die stationäre und die ambulante medizinische Versorgung mehr verzahnt werden würde.

Herr Wolfgang Faißt, Bürgermeister aus Renningen, „sang“ ein Loblied auf die freien Wähler im Land. Im Leonberger Gemeinderat haben sie 7 Sitze, das entspricht 23 %.
Natürlich wünschte er auch uns allen ein gutes neues Jahr.

Herr Grupp, Chef von Trigema

Auftritt von Herrn Wolfgang Grupp

Und dann kam der „Stargast“ Herr Wolfgang Grupp von der Trigema. Sein Thema war: Deutschland noch ein Stand mit Zukunft?
Der Sitz seiner Firma ist in Burladingen (auf der Schwäbischen Alb).
Dies beantwortete er mit: Ja.
Dann hielt er an eine Rede, die Seltenheitswert hat.
Für ihn sei die Familie eine wichtige Basis und steht für ihn an erster Stelle. Die Eltern tragen die Verantwortung für die Erziehung ihrer Kinder, nicht die Lehrer. Danach schwenkte er zu seiner Firma um.

Angestellte:

Er wisse, dass seine Firma zu den einer aussterbenden Branche gehöre. Trotzdem sei es für ihn wichtig, erst die Aufgaben in seinem Heimatland zu erfüllen, anstatt ins Ausland abzuwandern. So werden die Produkte für die Firma Trigema ausschließlich in Burladingen produziert. Er beschäftige 1200 Mitarbeiter in seiner Firma. Davon arbeiten nur 35 Personen in der Verwaltung. Von einer Frauenquote halte er nichts; bei ihm zähle ausschließlich Leistung. Seine Angestellten könnten jeder mit Fragen zu ihm kommen. Er gäbe allen eine Antwort. Er sitze auch nicht in einem Einzelbüro, sondern mit seinen Angestellten zusammen in einem Großraumbüro, nicht um sie zu kontrollieren, sondern um für sie jederzeit ansprechbar zu sein.
Die Kinder seiner Angestellten könnten, wenn sie möchten, bei ihm eine Lehre machen. Sie werden auch von ihm übernommen.

Produktion.

95% der produzierten Produkte werden verkauft. Deshalb braucht er auch keinen saisonbedingten „Schlußverkauf“. Den hält er für einen Betrug am Kunden. Es kann nicht sein, dass die einen den Originalpreis zahlen und ein paar Wochen später wird das gleiche Produkt zur Hälfte angeboten. Er setzt auf Qualität und nicht auf Massenproduktion. Das könne China besser.

Schuldenfrei und eigenverantwortlich

Seit 1975 ist sein Betrieb schuldenfrei. Er braucht keine Kredite von irgendeiner Bank. Er ist alleiniger Geschäftsführer und Inhaber der Firma Trigema. Er entscheidet, was gemacht wird. Er hafte mit seinem Eigenkapital. Er meint, das ist der Schlüssel für eine verantwortungsvolle Geschäftsführung. Für ihn steht die Sicherung der Arbeitsplätze an erster Stelle.

Interessant fand ich seine Meinung zu Firmenpleiten: Er meint, Firmenpleiten entstünden durch Größenwahn. Er müsste gestoppt werden. Dass Millionenverluste sozialisiert werden, sei nicht richtig. Die Verantwortung für das Tun und Handeln müsse zurück zu dem einzelnen.Wir bräuchten auch kein Wachstum, dafür aber das Halten von Kapazität, Qualität und die Erfindung von Innovationen. Die Produktion müsse sich nach dem Verbraucherwunsch richten. Ewiges Wachstum gehe auf Kosten der Preise. Geforscht werde nicht am Schreibtisch, sondern am Arbeitsplatz, meinte Herr Grupp. Wichtig sei es auch, sich nicht einem Preisdruck zu unterwerfen.

Zum Schluss betonte er noch einmal sein JA zum Standort Deutschland.