Während dieser von der Coronavirus-Pandemie veränderten Lebenssituation sollten wir darüber nachdenken, ob ein „Weiter so“ ( mit ständigem Konsumieren und noch schnellerem entsorgen der gekauften Produkte) nach der Pandemie sinnvoll ist.
In einem vorigen Artikel habe ich mich schon gegen das ständige Konsumieren ausgesprochen. Jetzt möchte Sie anregen, sich über die Gestaltung unseres gesellschaftlichen Lebens Gedanken zu machen:
In jeder Stadt, auch in Leonberg, gibt es Bürger/innen mit ausreichendem Gehalt, die sich auch einmal etwas besonderes (Essen in einem Restaurant, Theaterbesuch usw.) leisten können. Es gibt aber auch welche, die finanziell kaum über die Runden kommen. Unsere städtische Gestaltung lässt diesen Mitbürgern wenig „Raum“. Inzwischen findet man in Leonberg an jeder Ecke Cafés, Restaurants, Imbissmöglichkeiten. Dazu kommen noch endlose Geschäfte. Überall sollen wir kräftig konsumieren. Die Eintrittsgelder für das Leobad sind auch nicht gerade gering und sogar in der Bücherei muss man eine Jahresgebühr zahlen. Es gibt zwar Familienpässe und andere Zuschüsse für finanziell schwach gestellte Menschen. Aber dazu muss man sich an eine Behörde wenden. Das heißt, man muss nach außen hin zeigen, dass man diese Unterstützung braucht. Dieser „Canossagang“ fällt vielen Betroffenen sehr schwer. Wir als Gesellschaft könnten diese Situation erleichtern, in dem wir sozialer denken. Ich hätte da folgende Vorschläge:
Bücherei als Begegnungsstätte
Der Besuch in der Bücherei müsste für alle Bürger kostenlos sein. Sie könnte eine Begegnungsstätte für uns alle werden. Hier könnten man ein paar gemütliche Ecken einrichten, in denen sich jeder gerne aufhält und sich mit anderen Büchereibesuchern austauscht.
Rathaus-Vorplatz
Auch er könnte freundlicher gestaltet werden. Sitzgruppen und Sonnensegel, die von Künstlern (kostenlos) oder Schulkindern gestaltet werden, wären nicht nur besondere Hingucker (Eyecatcher), sondern würden auch zum Verweilen einladen.
Stadtpark
Auch ihn könnte man mit ein paar bequemen und originellen Sitzgelegenheiten, die in lockeren Gruppen aufgestellt und mit Sonnensegeln beschattet werden, bereichern.
Nachhaltigkeit fördern.
Statt die Menschen ständig zum Kaufen aufzufordern, sollte die Nachhaltigkeit gefördert werden.
Kaufen Sie in Secondhandläden ein. Dort gibt es oft schöne Kleidung, Geschirr und Haushaltswaren. Es muss nicht immer alles „neu“ sein.
Soziales Engagement
In anderen Städten, wie zum Beispiel in Stuttgart gibt es Aktionen die sich „aufgeschobener Kaffee“ nennt. Sie gehen in ein Café zahlen, zwei Kaffees und trinken einen. Der zweite Kaffee wird „gutgeschrieben“. Wenn nun ein Cafébesucher kommt, der sich keinen Kaffee leisten kann, bekommt diesen gutgeschrieben Kaffee und muss nichts zahlen. Das wäre doch auch etwas für Leonberg.
Leonberg könnte mit solchen oder ähnliche Ideen zu einer Stadt „mit Herz“ werden. Meinen Sie nicht auch? Sicher haben Sie noch andere Ideen wie Leonberg eine interessante Stadt werden könnte. Ich würde mich freuen, wenn Sie mich auf facebook.com kontaktieren würden. Vielleicht könnten wir ja eine lockere Gruppe von Leonbergern/innen werden, die mit neuen Ideen die Stadt bereichern.